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Die Tage vom 06. bis 08. Oktober 2024

13. Okt. 2024

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Wir haben die Nacht im Zimmer von Me’Tanã’s Mutter verbracht.

Sie selbst hat in einer Hängematte auf der Veranda uebernachtet. Luiz war schon frueh aufgestanden und ist dann mit Me”Tanã zur Kommunalwahl gegangen. Wir hatten ja davon berichtet, wie volksfestartig es hier in Brasilien bei den Wahlen zugeht. Sie selbst hat sich zur Wahl gestellt, um einen Platz im Abgeordnetenhaus zu bekommen.


Sie sagte uns aber auch, dass sie glaubt, keine Chance zu haben. Sie erzaehlte davon, dass Sie erst kuerzlich von einem Einwohner angesprochen wurde, dass sie ihm Geld geben solle, damit er sie waehlt. Da die Menschen hier teilweise bettelarm sind, verkaufen sie ihre Stimme. Fuer uns klang das unglaublich und nach Korruption. Aber Menschen am Existenzminimum ist es egal, wer an der Macht ist, wenn sie nur genug zum Ueberleben haben. Es ist eigentlich überflüssig, aber wir erwähnen es trotzdem. Me'Tanã hat selber kein Geld, um Stimmen kaufen zu können.







Anschließend haben wir uns fuer die Abfahrt nach Tabatinga fertig gemacht. Vorher haben wir aber noch etliches an Schmuck, dass sie fertiggestellt haben, fotografiert und eine Liste mit den Preisen angefertigt. Wir werden diese Stuecke mit nach Deutschland bringen. Einige sehr aufwendig gestaltete Halsketten und Ohranhaenger sind dabei.





Und dann ging es auch schon mit dem Boot zurueck. Wir waren dann noch in Tabatinga mit Me’Tanã, ihrem Bruder und ihrem Neffen zu Mittag essen, bevor sich unsere Wege trennten.

Wir sind dann anschließend vom Hotel zum Flughafen von Tabatinga gefahren, um am Abend nach Manaus zurück zu fliegen.

Wir kamen kurz vor 22h ziemlich abgekämpft im Hotel an, wo wir festellten, dass es Verzögerungen beim Check In gab, weil es Computerprobleme hatte. Ziemlich blöd nach so einem anstrengenden Tag. Irgendwann um 23h haben wir dann zu Abend gegessen.


Ausschlafen, Frühstücken und den Tag ruhig angehen lassen, war unsere Devise. Eigentlich wollten wir noch eine Auffangstation für Verletzte Tiere aus dem Amazonas Regenwald besuchen, die zum Beispiel nach Bränden aufgepäppelt werden müssen. Aber wir mussten feststellen, dass auch in Brasilien, so wie bei uns in Deutschland, die meisten öffentlichen Einrichtungen am Montag geschlossen sind. So sind wir dann unverrichteter Dinge wieder ins Hotel gefahren und haben den Nachmittag und den Abend am Pool verbracht. Es lohnte nicht, ins Bett zu gehen, da unser Weiterflug von Manaus nach Maringa mitten in der Nacht sein sollte.






So haben wir den Nachmittag damit verbracht, den Blog bis zum 5. Oktober weiter zu führen, und die entsprechenden Texte zu zu übersetzen. Zwischendurch sind wir in den Pool gesprungen. Dabei ist uns klar geworden, was für einen Luxus wir doch leben, obwohl wir beide in keinerweise reich sind. Während die Familie, die wir gerade besucht hatten, nicht mal einigermaßen sauberes Wasser zum waschen hat, geschweige denn zum Kochen und Trinken, haben wir allerbestes Trinkwasser benutzt, um darin zu schwimmen und uns abzukühlen. Krasser können die Gegensätze nicht sein.


Dann bekamen wir wieder eine unangenehme Nachricht. Für unseren Weiterflug nach Maringa, wo wir ursprünglich am nächsten Vormittag ca. 10:00 Uhr ankommen sollten, wurden die Flugdaten geändert. Plötzlich hieß es, dass wir früher am Flughafen sein sollten, der Weiterflug von Sao Paulo nach Maringa sich aber um 5 Stunden verschieben würde. Das hat für uns bedeutet, dass wir um Mitternacht am Flughafen zu sein hätten, aber erst 15 Stunden später ankommen würden. Da kam natürlich große Freude bei uns auf.


Also: schnell die Koffer packen und sicherstellen, dass wir gegen Mitternacht am Flughafen sind. Luiz hat noch versucht, in langen Diskussionen das Flughafen Personal davon zu überzeugen, dass sie uns eine schnellere Anschlussmöglichkeit geben, aber erwartungsgemäß erfolglos.


So sind wir dann schon einigermaßen abgekämpft in São Paulo angekommen. Dort hat Luiz es noch einmal probiert und siehe da, man hat uns dann auf einen schnellen Anschlussflug nach Londrina die 100 km vom Maringá entfernt liegt, gebucht. Und von dort aus hat die Fluggesellschaft ein Taxi für die einstündige Fahrt nach Maringa bezahlt. Hartnäckig bleiben, zahlt sich dann doch aus.


So sind wir dann jetzt bei Luiz Familie angekommen.



Hier endet dann jetzt der, für das Maguta Art Projekt, offizielle Teil der Reise und der eher private zweite Teil hat begonnen.


Es wird aber nicht die Arbeit an diesem Projekt beendet. Das wiederum hat mit dieser Reise gerade erst begonnen und wir würden uns von Herzen freuen, wenn ihr uns dabei weiterhin begleiten und unterstützen würdet.


Wir haben auf dieser Reise gesehen, wie absolut dringend und notwendig Hilfe und Unterstützung vor Ort ist. Wir können nicht die Probleme der Welt lösen, aber unseren kleinen Teil dazu beitragen, dass die Folgen des Klimawandel zumindest für einige Menschen erträglicher werden und Ihnen dabei zu helfen, den Teil des Regenwaldes, in dem sie leben, besser Beschützen zu können.


Gerade heute haben wir einen Artikel im ZDF gesehen, der bestätigt, wie dramatisch die Folgen bei den Waldbränden im Amazonas Regenwald aufgrund der Dürre in diesem Jahr waren. Es wurde durch Brände eine Fläche, mehr als dreimal so groß, wie das Bundesland Bayern, vernichtet - 150 % mehr, als im vergleichbarem Vorjahreszeitraum.


https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/brasilien-regenwald-feuer-100.html?at_medium=Social%20Media&at_campaign=ZDFheuteApp&at_specific=ZDFheute&at_content=iOS


Die Folgen tragen zuerst diejenigen, die am wenigsten zum menschengemachten Klimawandel beigetragen haben. Also laßt uns im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten helfen.


In den nächsten Tagen werden wir, wie schon im letzten Blog angekündigt, das Projekt am Anfang unserer Webseite genauer vorstellen.


Somit endet hier unser offizieller Blog von unserer Reise zu den Tikuna, aber wir werden regelmäßig einmal die Woche über weiteren Entwicklungen oder Neuigkeiten hier in diesem Blog berichten. Ihr könnt uns auch in den sozialen Netzwerken Facebook oder Instagram folgen.


Wir hoffen, daß wir Euch auf unterhaltsame, kurzweilige, aber manchmal auch nachdenkliche Weise an unseren Erlebnissen und Begegnungen teilhaben lassen konnten. Danke, daß ihr uns bis hierher begleitet habt.


Até logo - bis bald



Luiz und Dirk







13. Okt. 2024

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Kommentare (2)

Guest
Oct 14, 2024

Mit Freude aber auch nachdenklich habe ich euren Blog verfolgt. Herzlichen Dank dafür und genießt eure restliche Freizzeit in Brasilien. Manuela

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Guest
Oct 13, 2024

Ich habe all eure Artikel gelesen, es war schön so mit euch zusammen zu reisen. Habt noch eine gute Zeit. Liebe Grüße aus Berlin und fühlt euch umarmt von Franziska

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